Liebe Freundinnen und Freunde,
Liebe Gemeinde,

es war ein trauriger Anlass, der uns in diesem grauen November zusammen geführt hat. Wir waren gezwungen Abschied zu nehmen - Abschied nicht nur von den heiligen Hallen Hürths, die unsere Herzen so erfüllten, sondern Abschied von einem noch viel größeren Teil in mir, in Dir, in uns.
Denn während in Hürth noch feierliches Treiben und geschäftiges Wuseln zum Alltag gehörte, passierten andernorts Tragödien. Tragödien, die tiefe Lücken in die Kulturszene Kölns rissen, die schmerzliche Wunden hinterließen, die so viele Menschen in Wut, Trauer und Verzweiflung zurückließen. Gemeinsam haben wir diesen Abend genutzt ihrer aller zu gedenken. Jedem einzelnen Farbklecks, bunten Fähnchen und Freiraum, jeder einzelnen Begegnungsstätte, Ideenschmiede und Oase. Oh, wie leer ist Köln ohne Euch! Und auch wenn die Fragen in uns bohren, die Suche nach Antworten uns des nachts umtreibt - war es Mord? Totschlag? Unterlassene Hilfeleistung? - haben wir uns an diesem Tage versammelt ohne Schuldige zu suchen, ohne mit Fingern zu zeigen und Vorwürfe zu erheben. Wir haben uns versammelt, um unserer Trauer über das Kultursterben in Köln Raum zu geben und gemeinsam Hoffnung zu finden.